Heute berichtet die FT in einer ausführlichen Reportage (hinter einem Pay-Wall) über zunehmenden Aktionärsaktivismus in Deutschland. Bayer AG, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Volkswagen und Daimler stehen aktuell im Visier der Aktionäre. Dass solche Kampagnen nicht wirklunglos bleiben müssen und an den Blockstimmen der institutionellen Investoren scheitern, zeigt aktuell die Nicht-Entlastung des Vorstandes der Bayer AG. In der Schweiz hat sich vor kurzem ähnlich Unerhörtes bei der Hauptversammlung der UBS zugetragen.
Die direkten Folgen solchen Handelns mögen nicht direkt sichtbar sein, da bspw. eine Nicht-Entlastung keine unmittelbaren Konsequenzen für den Vorstand hat. Doch es zeigt sich, dass derzeit ein tiefer kultureller Wandel bei den Aktionären stattfindet. Aktionäre verstehen sich immer mehr als Eigentümer und nicht als blosse Dividendenempfänger: Es ist z.B. immer weniger akzeptabel, dass pensionierte Vorstände direkt in den Aufsichtsrat wechseln (siehe Daimler) oder dass völlig überhöhte Vergütungen bezahlt werden, obwohl Profitabilität oder Aktienkurs massiv gesunken sind (siehe Ermotti von UBS).
Es ist zu hoffen, dass dieser Wandel weitergeht. Kapitalismus kann nur funktionieren, wenn die Eigentümer ihre Rechte wahrnehmen und zur Not auch aggressiv dem Management klarmachen, welche Interessen dieses zu verfolgen hat.
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