Warren Buffett betont immer wieder, dass es für den normalen Anleger das Beste wäre, einfach den S&P Index als Fonds zu kaufen und damit langfristig vom Wachstum der US-Wirtschaft zu profitieren. Dies steht im Widerspruch zu Buffetts Rolle als Chairman von Berkshire Hathaway, welche ja als Holding eine durchaus aktive Strategie verfolgt. Für mich steht daher schon lange die Frage im Raum, ob es eigentlich besser ist, in den S&P 500 oder Berkshire zu investieren.
Vor einigen Tagen bin ich dabei zufällig auf einen guten Artikel zu dieser Thematik gestossen. Der Autor macht dabei folgenden Punkt:
“The BRK is an above average business trading at a reasonable value whereas the S&P 500 index is an average business possibly trading at above reasonable value, or even at best, reasonable value. Here, you have to be with Munger. It’s BRK; no-brainer. What about the past underperformance? Well, Munger calls it an accident of history. He believes that a collection of superior businesses will do better than a collection of average businesses over time. That makes total sense. So when you put it like that, and you sort of break it down like the above, it makes sense to own, or keep owning BRK despite it’s long term underperformance.”
Man kann dem natürlich entgegenhalten, dass Berkshire den Technologiesektor völlig untergewichtet hat (mit Ausnahme von AAPL gibt es keine grösseren Techpositionen) und insofern die niedrigere Bewertung wegen der schwachen Wachstumsaussichten gerechtfertigt wäre. Dies bleibt natürlich abzuwarten und es ist sicherlich nicht unmöglich, wenn auch unwahrscheinlich, dass der stark gewichtete Techsektor innerhalb des S&P 500 die Wachstumsraten aufweisen kann, die beim gegenwärtigen Bewertungsniveau langfristig erforderlich sind.
Diese Perspektive zeigt, dass der S&P 500 ein anderes Segment der US-Wirtschaft stark gewichtet als Berkshire. Der Anleger muss sich in jedem Fall klar darüber sein, dass auch ein einfaches Index-Investment kein neutrales Setzen auf den Querschnitt einer Volkswirtschaft ist. Gerade in den heutigen Zeit lohnt sich daher ein vertiefter Blick auf die Indexzusammensetzung und die relative Gewichtung der enthaltenen Einzelwerte.
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