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Die Kernpunkte aus Berkshires Annual Letter und Geschäftsbericht 2020

Am 27. Februar 2021 veröffentlichte Berkshire Hathaway den Geschäftsbericht 2020 und das jährliche Rundschreiben von Warren Buffett an seine

Aktionäre. Im folgenden eine kurze Zusammenfassung der entscheidenden Punkte:

  1. Der operative Gewinn von BRK ist in 2020 um 9% auf 21.9 Mrd. $ gefallen. Dabei musste das Segment “Manufacturing, service and retailing” den grössten Rückgang, mit rund einer Milliarde $, hinnehmen. Das Segment “Railroad” (also BNSF) konnte sich mit einem Rückgang um nur 300 Mio. $ recht gut halten. Und das Geschäftsfeld “Utilities and energy” zeigte sogar einen leichten Zugewinn. Der Versicherungsbereich wies ein positives Ergebnis bei den Prämien auf, während die Anlageerträge um rund 10% auf nunmehr 5 Mrd. $ zurückgingen. In einigen Geschäftsfeldern fielen auch leichte Sondereffekte ins Gewicht, die aber an dem insgesamt positiven Bild wenig ändern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass BRK operativ in einem sehr schwierigen Jahr robust aufgestellt war.

  2. Die Kapitalgewinne aus dem Aktienportfolio beliefen sich auf rund 32 Mrd. $. Diese Zahl bietet wenig Informationsgehalt, da sie im wesentlichen durch die kurzfristigen Marktschwankungen der Börse beeinflusst ist.

  3. Ein massiver Abschreiber von 11 Mrd. $ führt sich auf den überhöhten Kaufpreis für PCC (Precision Castparts) zurück. BRK erwarb diese Firma im Jahr 2016. PCC ist hauptseitig als Zulieferer für die Flugzeugindustrie tätig und insofern sehr stark von der Coronakrise betroffen. Buffett betont, dass die Zahlung des überhöhten Kaufpreis allein ihm zuzurechnen ist und er von den Verkäufern nicht getäuscht wurde, sondern schlichtweg über-optimistisch bezüglich der Zukunfstaussichten des Unternehmens war. Nachdem BRK schon im Frühjahr 2020 die Beteiligungen an Fluggesellschaften mit Verlust verkauft hatte, wird hier nun mit einem weiteren Fehlinvestment in der Luftfahrtbranche reinen Tisch gemacht.

  4. Im Jahr 2020 hat BRK rund 25 Mrd. $ für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben. Bei unverändertem Aktienbestand ist die wirtschaftliche Position aller bestehenden Aktionäre dadurch um über 5% angewachsen. Die Liquidität liegt zum Jahresende 2020 trotzdem bei ca. 138 Mrd. $.

  5. Buffett sieht insbesondere für Bond-Investoren schwere Zeiten heraufziehen: “Fixed-incom investors worldwide – whether pension funds, insurance companies or retirees – face a bleak future.” Es ist keine Frage, dass Buffett damit impliziert, dass die Zinsen zukünftig wieder steigen werden.

  6. Buffett hält wenig vom Stakeholder-Capitalism. Er betont, dass man zwar darauf achte ein guter “Coporate Citizen” zu sein und die verschiedenen Anspruchsgruppen wie Mitarbeiter und Kunden ehrenhaft zu behandeln, die Entscheidung über die Konzernstrategie, Dividenden oder Auswahl des CEO läge jedoch allein und ausschliesslich beim Verwaltungsrat.

  7. Die nächste Generalversammlung findet am 1. Mai 2021 wiederum online statt und wird live über Yahoo übertragen. Warren Buffett und Charlie Munger werden gemeinsam aus Los Angeles die Fragen der Aktionäre beantworten. Alles in allem haben der Aktionärsbrief und der Geschäftsbericht 2020 von BRK einen positiven und optimistischen Grundton – ganz im Gegensatz zur Generalversammlung im letzten Mai. Trotz einiger kleiner Rückschläge ist der Konzern ausgesprochen gut durch die Krise gekommen und die Strategie hat sich wiederum bewährt. Wir dürfen alle gespannt sein, welche Hinweise und Themen das Duo Munger und Buffett im kommenden Mai ansprechen werden. Die Frage nach einer sinnvollen Allokation des Cash-Bergs von Berkshire steht auch dieses Jahr wieder im Raum.

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